Das Projekt

Pflege von Angehörigen und berufliche Verpflichtungen

Das Projekt „Care and Work in der Region Göttingen

Worum geht’s im Projekt?

Das Projekt „Care and Work“ unterstützt Unternehmen in Südniedersachsen dabei, pflegende Mitarbeitende besser zu entlasten und die Vereinbarkeit von Beruf und privater Pflege nachhaltig zu verbessern. Es reagiert damit auf den Fachkräftemangel und die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft. Das Projekt wird in der Region des Fachkräftebündnis Südniedersachsen durchgeführt und mit Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes Niedersachsen gefördert.

Warum ist das wichtig?

Viele Beschäftigte – besonders Frauen – leisten Pflegearbeit für Angehörige und stoßen dabei an ihre Grenzen. Unternehmen riskieren, wertvolle Fachkräfte zu verlieren. Gleichzeitig steigt der Bedarf an guten Arbeitsbedingungen, die Pflege und Beruf vereinbar machen – besonders in ländlichen Regionen wie den Landkreisen Göttingen und Northeim.

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland wird allein durch die zunehmende Alterung bis 2055 um 37 % zunehmen. Laut den Ergebnissen der Pflegevorausberechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wird ihre Zahl von rund 5,0 Millionen Ende 2021 auf etwa 6,8 Millionen im Jahr 2055 ansteigen. Dabei werden bereits 2035 etwa 5,6 Millionen (+14 %) erreicht. (Pressemitteilung Nr.124 des Statistischen Bundesamtes vom 30.März 2023).

Was sind unsere Ziele?

  • Sensibilisierung: Führungskräfte und Betriebsräte erkennen die Belastungen pflegender Mitarbeitender und erhalten praxistaugliche Hilfestellungen.
  • Flexibilisierung: Flexible Arbeitszeitmodelle werden in Unternehmen entwickelt und erprobt.
  • Enttabuisierung: Pflege wird zum selbstverständlichen Thema im Arbeitsumfeld.
  • Vernetzung: Regionale Netzwerke schaffen langfristige Unterstützungsstrukturen.

Was machen wir konkret?

  • Aufbau und Weiterentwicklung einer digitalen Informationsplattform mit Best Practices
  • Workshops für Unternehmen
  • Regionale Fachtagung
  • „Care-Tage“ in Unternehmen
  • Erprobung flexibler Arbeitszeitmodelle
  • Öffentlichkeitskampagnen zur Sichtbarmachung des Themas

Für wen ist das Projekt gedacht?

  • Direkt: Geschäftsleitungen, Personalabteilungen, Betriebsräte – v. a. in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
  • Indirekt: Pflegende Beschäftigte und deren Angehörige

Nachhaltigkeit und Perspektive

Die Ergebnisse werden langfristig gesichert durch:

  • Verankerung in regionalen Netzwerken
  • Weiterbetrieb der Online-Plattform
  • Einbindung der Projektinhalte in bestehende Strukturen wie die Gesundheitsregion oder Koordinierungsstellen

Das Vorläuferprojekt

Care Work ist weiblich – der Gender Care Gap

Der Fachkräftemangel